In Demut, deine Beatrice by Valentina Santos

In Demut, deine Beatrice by Valentina Santos

Autor:Valentina Santos [Santos, Valentina]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: eBooks, Erotik, ab 18 Jahren, BDSM, Sub, Dom, Herr, SM-Roman, ficken, Sklavin, Anal
ISBN: 978-3-95885-235-8
Herausgeber: venusbooks GmbH
veröffentlicht: 2016-04-14T22:00:00+00:00


Achtundzwanzig

An dieser Vertrautheit und Nähe hatte sich auch in den nächsten Tagen nichts geändert. Das überraschte Trixi. Normalerweise kamen nach solch gefühlsintensiven Momenten meist kalte Duschen, die Trixi schnell wieder zeigten, wo es langging. Doch dieses Mal war es anders. Diese Tage hätten bestimmt die glücklichsten und aufregendsten in ihrem Leben sein können, wenn da nicht Paulinas langwieriger Genesungsprozess gewesen wäre, der sie wie ein dunkler Schatten begleitete.

Immer wieder musste die Dosis der HI-Viren verringert werden, weil Paulinas Organismus die starke Dröhnung nicht aushielt. Ihr kleiner, ausgemergelter Körper lag schlaff im Bett. Die Ringe unter ihren Augen und ihre fahle Gesichtsfarbe waren ein sicheres Indiz, dass ein brennender Kampf in ihr tobte. Ein Infusionsschlauch steckte in ihrem dünnen Ärmchen, über den ihr tröpfchenweise Nahrung und Elektrolyte zugeführt wurden. Die engagierte Krankenschwester saß ständig neben ihrem Bett und vergewisserte sich in regelmäßigen Abständen, dass mit Paulina alles in Ordnung war. Sie ließ auch den piepsenden Monitor nicht aus den Augen, der das Diagramm von Paulinas Herzfrequenz aufzeichnete. Trotz des Zustands der Kleinen waren die Ärzte optimistisch, dass die Behandlung gut verlaufen würde.

Trixi fühlte sich schuldig, und ein schlechtes Gewissen plagte sie. Ihre Gedanken hätten sich ständig um ihre Tochter drehen müssen, die sich langsam wieder ins Leben zurückkämpfte. Doch immer wieder drängte sich Oppenheim in den Vordergrund. Ihre Hand glitt zu dem Lederband an ihrem Hals, das sie nun voller Stolz trug und sie an all die besonderen Erlebnisse der letzten Tage erinnerte. So ernst und bedrückend die Situation in der Klinik war, so berauschend waren die Tage und Nächte gewesen, die sie mit Oppenheim verbrachte.

Trixi dachte nicht nur oft an das besondere Amüsement auf dem Flügel in der Bar. Es gab noch unzählige andere Situationen, in denen er sie seine Dominanz und seinen unglaublichen Einfallsreichtum hatte spüren lassen.

Trixi hatte festgestellt, dass Oppenheim seiner brutalen Ader meist nur dann freien Lauf ließ, wenn ihm etwas absolut gegen den Strich ging. Und Trixi war klug genug zu erkennen, wo diese Grenzen lagen. Nicht, dass es ihr nicht gefallen hätte, seiner gnadenlosen Willkür ausgeliefert zu sein. Oppenheim wusste ganz genau, wie er es anstellen musste, ihren physischen Schmerz in ein unglaubliches Lustempfinden zu verwandeln. Doch Trixi törnten seine subtilen Spielchen wesentlich mehr an als dieses archaische Dominanzverhalten, das für viele SM-Begeisterte das A und O war.

Auch Oppenheim schien mehr Gefallen an der geistigen Unterwerfung zu finden. Sie entsprach eher seinem Naturell und forderte seine hohe Intelligenz. In Trixi hatte er jenes kongeniale Gegenstück gefunden, das diesem besonderen Spiel auch gewachsen war.

Trixi hatte es unterlassen, Oppenheim mit Fragen über seine Vergangenheit zu bombardieren oder Zukunftspläne zu schmieden, mit denen sie ihn festzunageln versuchte. Völlig wider ihre Natur hatte sie sich angewöhnt, jeden Tag zu genießen, als ob es kein Morgen mehr gäbe. Diese neu gewonnene Einsicht hatte eine enorme Veränderung in ihr bewirkt. Trixi strahlte ein Leuchten aus, das ihre sinnliche Schönheit noch mehr unterstrich. Voller Genugtuung nahm sie die interessierten Blicke der Männer in der Buchhandlung wahr, die sie nicht mehr aus den Augen ließen.



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